Allergische Reaktion Insektenstich- Radrennfahrer stirbt an anaphylaktischem Schock
Tod durch Wespenstich
Der 52 jährige Ex Radprofi Andreas Kappes erlag nach Pressemeldungen im Juli 2018 den Folgen eines Insektenstiches. Es kam zu einem allergischen Schock mit Herzversagen.
Jetzt fragt man sich vielleicht: Wie kann man hier in Deutschland an einem Insektenstich sterben? Andreas Kappes war noch nicht alt und sicher auch körperlich fit. Wie konnte es dazu kommen, dass der ehemalige Radrennfahrer von einem Insektenstich getötet wurde? Und was ist ein allergischer Schock?
Normalerweise ungefährlich
Im Sommer gibt es viele Gelegenheiten, gestochen zu werden. Das sind nicht nur die Mosquitos in tropischen Ländern. Sondern auch unsere heimischen Mücken, Bienen, Wespen und allerhand andere kleine Tiere können beißen oder stechen. Häufig zieht dies lästige Folgen nach sich, ist aber in aller Regel absolut ungefährlich.
Sie kennen das: Nicht nur im Eiscafé wird man schnell von Scharen von Wespen umschwärmt. Die geschickten Flieger sind auf Nahrungssuche und werden von Süßem angelockt. Ob Eiscreme, Kuchen oder Softdrinks- vor allem im Spätsommer hat man mancherorts kaum Ruhe vor ihnen. Aber auch Fleisch schätzen sie. Und wenn man sie lässt, kann man zusehen, wie sie mit ihren sägeartigen Beißwerkzeugen beachtliche Brocken vom Grillsteak abzwacken und damit fortfliegen.
Mit schwarz-gelber Warnfarbe signalisieren sie möglichen Feinden, dass mit ihnen nicht zu spaßen ist. Sie tragen einen Wehrstachel im Hinterleib, mit dem sie erheblich größeren Lebewesen schmerzhaft zusetzen können. Dabei ist der Stich selber noch nicht alles. Denn zugleich wird dem Opfer ein chemischer Cocktail injiziert, der kleine Tiere betäubt und bei größeren zu unangenehmen Hautreaktionen führt.
Gefährliche allergische Reaktionen bei Wespenstichen
Viele Menschen reagieren allergisch auf die Stiche von Wespen und Bienen. Dabei sind die Folgen in den meisten Folgen Schwellung, Schmerz, Rötung, Juckreiz um die Einstichstelle herum. Da der Einstich schmerzhaft ist, bekommen die Betroffenen normalerweise auch mit, wenn sie gestochen werden. Innerhalb von etwa ein bis zwei Stunden kann die Stelle richtig dick anschwellen.
Falls der Stich im Bereich Hals und Gesicht liegt oder sogar innerhalb von Mund oder Hals, ist die Schwellung gefährlich und sollte rasch ärztlich behandelt werden. Schnelle Hilfe ist jetzt gefordert, auf keinen Fall sollte man abwarten. Im ungünstigsten Fall droht hier Ersticken durch zugeschwollene Atemwege!
Der allergische Schock
Abgesehen von dieser direkt sichtbaren Reaktion der Haut kann ein anderes ernstes Problem auftreten. Das Gift der Wespen und Bienen ist nämlich hoch Allergie auslösend und verursacht bei manchen Menschen allergische Reaktionen. Im Extremfall kommt es zu allergischen Schock, auch anaphylaktischer Schock genannt. Im Schockzustand stellt der Körper grundlegende Funktionen um, was zum Tod führen kann. Die Anzeichen eines solchen Schocks können sehr vielgestaltig sein und sind für den Laien häufig schwer erkennen, was ihre besondere Gefährlichkeit ausmacht.
Der Schock kann sich noch bis zu 24 Stunden nach dem Stich einstellen. Voraus gehen möglicherweise Schwindel, Unruhe, Herzrasen, Kopfschmerzen, Benommenheit oder allgemein unklare Anzeichen.
Wegen des gar nicht so seltenen tödlichen Ausgangs ist dringend der Notarzt zu rufen.
Bei bekannter Allergie sollte der Betroffene ein Notfallpack bei sich tragen. Darin befinden sich vom Arzt zusammen gestellte Medikamente, mit deren Hilfe die Schockreaktion verhindert werden kann. Es gibt einfach zu bedienende Injektoren, sogenannte Pens, die in der Regel den Wirkstoff Ephedrin enthalten.
Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch reagieren, sollten Sie sie Vorsorge treffen und sich schützen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt die entsprechenden Mittel verschreiben. Sie können lebensrettend sein. Tragen Sie diese daher stets mit sich, vor allem im Sommer. Sie können sie wahrscheinlich bei Bedarf selber einsetzen. Oder Sie geben ihr Allergie-Notfallpack dem Arzt, der Sie im akuten Fall behandelt, so dass dieser die auf Sie abgestimmten Mittel benutzen kann.
Schutz vor Insektenstichen
Anaphylaktischer Schock: Weitere Infos
Im folgenden Zeitungsartikel der Stuttgarten finden Sie mehr zu dem tragischen Vorfall mit Andreas Kappes:
Aufgrund des heißen Frühjahrs 2018 entstand eine große Wespenpopulation. Das wiederum hatte eine gestiegene Anzahl von Stichen auch mit Allergiereaktionen zur Folge. Es entstanden Lieferengpässe für die Notfallmedikamente gegen den anaphylaktischen Schock. Lesen Sie mehr dazu in der Saarbrücker Zeitung: